Das im 7. Pariser Arrondissement am Quai de la Seine gelegene Musée du Quai Branly oder Jacques Chirac Branly ist eines der besten Museen von Paris. Mit seinen herausragenden Sammlungen würdigt es die Kunst und die Zivilisationen Afrikas, Asiens, Ozeaniens sowie Nord- und Südamerikas. Es gilt als die Pariser Heimat der Kunst außereuropäischer Zivilisationen in der französischen Hauptstadt. Das von Jacques Chirac initiierte und von Jean Nouvel geleitete Projekt wurde 2006 eingeweiht und zählt jedes Jahr 1,5 Millionen Besucher.
In diesem Artikel geben wir Ihnen alle nützlichen Informationen, die Sie wissen müssen, bevor Sie das Quai Branly Museum in Paris entdecken, einschließlich der Ausstellungshighlights, Geschichte, Eintrittskarten, Führungen und Informationen zur Anreise.
Was kann ich im Museum Quai Branly in Paris unternehmen?
Das Musée du Quai Branly präsentiert außereuropäische Kunst, insbesondere Werke der afrikanischen, asiatischen, amerikanischen und ozeanischen Kunst und Kultur. Zu diesem Zweck wurden die ethnologischen Sammlungen des "Menschenmuseums" (Musée de l'Homme) und des ehemaligen, später in Kolonialmuseum umbenannten Museums (Musée national des arts d'Afrique et d'Océanie) zusammengeführt.
Das Musée du Quai Branly nimmt unter den Museen in Paris eine Sonderstellung ein. Das Besondere ist, dass das Museum seine Sammlung nicht nach ethnologischen Gesichtspunkten präsentiert, sondern die künstlerischen Aussagen der Objekte hervorhebt und eine Vielzahl von Blickwinkeln bietet.
Der Gesamtbestand des Museums umfasst über 300 000 Exponate, darunter ethnologische Kunstobjekte wie Masken, Skulpturen, Gemälde, Schmuck und Textilien sowie visuelle und audiovisuelle Objekte und Dokumente.
Dauerausstellung im Museum Quai Branly
Die Dauerausstellung befindet sich in der 200 Meter langen Hauptgalerie des Museums.
In der Ausstellung sind 3500 ausgewählte Objekte aus dem reichhaltigen Bestand zu sehen, die in die vier geografischen Bereiche Ozeanien, Asien, Afrika und Amerika unterteilt sind. Um die reichen und vielfältigen Sammlungen bestmöglich zu präsentieren und empfindliche Objekte zu schützen, werden diese Exponate ständig ausgetauscht.
Die Exponate werden zu beiden Seiten eines Mittelganges präsentiert, der einem Fluss ähnelt. Strategisch platzierte Themensäle und -boxen lenken die Aufmerksamkeit des Besuchers auf eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Werk.
Das Musée du quai Branly verfügt auch über ein Auditorium, einen Lesesaal, eine Bibliothek und eine Mediathek.
Temporäre Ausstellungen
Im Museum finden regelmäßig Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen statt, die einen neuen Blick auf außereuropäische Kulturen ermöglichen. Das Museum versucht, einen Dialog zwischen den Kulturen zu schaffen.
Einen aktuellen Überblick über die Wechselausstellungen finden Sie auf der offiziellen Webseite des Museums Quai Branly.
Veranstaltungen
Das Museum versteht sich als ein lebendiger Ort, der uns lehrt, die heutige Welt besser zu verstehen. Zahlreiche Aufführungen, Filmvorführungen, Diskussionen und Konzerte tragen dazu bei. Einen Überblick über die kommenden Veranstaltungen finden Sie auf der Website des Museums.
Park
Im Herzen des Museumskomplexes befinden sich ein idyllischer Park und eine grüne Mauer, die die vielbefahrene Uferstraße Quai Branly abschirmt. Der hügelige Garten erstreckt sich über zwei Hektar und beherbergt über 150 verschiedene Pflanzenarten. Geschwungene Pfade und Kopfsteinpflaster laden zu einem Spaziergang ein.
Restaurant & Café im Museum Quai Branly
Im Panoramarestaurant Les Ombres können die Besucher für ihr leibliches Wohl sorgen. Es befindet sich auf der Dachterrasse, die einen wunderbaren Blick auf Paris bietet.
Die Terrasse des Café Jacques mit Blick auf den Park und den Pariser Eiffelturm ist ideal zum Verweilen bei einem Kaffee und einer köstlichen Mahlzeit.
Buchhandlung & Shop
In der Buchhandlung des Museums werden verschiedene Souvenirs und Bücher angeboten, die thematisch auf die vier Kontinente abgestimmt sind. Das Kunsthandwerk, darunter Schmuck, Spielzeug, Kleidung und Dekorationsgegenstände, wurde nach den Grundsätzen des fairen Handels hergestellt.
Eintritt, Eintrittskarten und Führungen im Museum Quai Branly
So erreichen Sie das Musée du quai Branly
Das Museum befindet sich im Herzen von Paris, im 7. Arrondissement, zwischen dem Eiffelturm und dem Orsay Museum.
Man erreicht es nach 500 Metern vom Eiffelturm aus. Wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, nehmen Sie am einfachsten die Buslinien 63, 80 oder 92 bis zur Haltestelle "Bosquet - Rapp" und gehen vier Minuten zu Fuß zum Museum.
Alternativ können Sie auch die Metrolinie 9 bis zur Haltestelle "Alma-Marceau" nehmen und dann acht Minuten bis zum Musée du quai Branly laufen.
FAQ
Das Museum du quai Branly befindet sich in einem von dem berühmten Architekten Jean Nouvel entworfenen Gebäude im 7. Arrondissement von Paris zwischen dem Eiffelturm und dem Musée d'Orsay. Die Adresse lautet: Musée du quai Branly, 37, quai Branly, F-75007 Paris
Das Musée du quai Branly erreichen Sie nach 500 Metern vom Eiffelturm aus. Wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, erreichen Sie das Museum am einfachsten mit den Buslinien 63, 80 oder 92 bis zur Haltestelle "Bosquet - Rapp" und gehen vier Minuten bis zum Museum. Alternativ können Sie auch die Metrolinie 9 bis zur Haltestelle "Alma-Marceau" nehmen und dann acht Minuten bis zum Musée du quai Branly laufen.
Die regulären Öffnungszeiten des Musée du quai Branly sind: Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 10:30 bis 19:00 Uhr. Donnerstags ist es von 10:30 Uhr bis 22:00 Uhr geöffnet. Montags ist das Museum geschlossen. Die neuesten Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie auf der offiziellen Webseite des Museums.
An jedem ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt in das Musée du quai Branly für alle frei.
Gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises ist der Eintritt in das Museum immer frei für:
- Besucher unter 18 Jahren
- EU-Bürger unter 26 Jahren
- Inhaber des Pariser Museumspasses
- Inhaber eines Quai Branly-Passes
- Freunde des Musée du quai Branly - Jacques Chirac
- Empfänger von Sozialversicherungsleistungen
- Referenten der RMN
- Nationale und regionale Referenten sowie Hilfsredner und Führungsdolmetscher
- Arbeitssuchende (mit Nachweisen, die weniger als 6 Monate alt sind)
- Studenten der Ecole du Louvre oder des Musée du quai Branly - Jacques Chirac und Bewohner der Cité internationale des Arts
- Journalisten mit Presseausweisen
- Mitglieder von ICOM, ICOMOS, IAA und AICA
- Mitglieder der wissenschaftlichen Gesellschaften
- Inhaber der Kulturkarte, der Multipass-Karte, der Maison des artistes-Karte und des Berufsausweises des regionalen Tourismusausschusses von Paris und Ile-de-France
- Inhaber des Pass Education card
Geschichte des Museums Quai Branly in Paris
Die Anfänge des Museums Quai Branly gehen auf den Kunsthändler Jaques Kerchache und den ehemaligen französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac zurück.
1990 veröffentlichte der Ethnologe und Kunstsammler Jacques Kerchache in einer Zeitung eine Erklärung, in der er sich für ein Pariser Museum aussprach, das den Künsten und Kulturen der Ureinwohner der kolonisierten Gebiete gewidmet sein sollte. Zu dieser Zeit galt die außereuropäische Kunst als "primitiv".
Nachdem Kerchache Jacques Chirac, den damaligen Bürgermeister von Paris, kennengelernt hatte, konnte er ihn für seine Sache gewinnen. Nach seiner Wahl zum französischen Staatspräsidenten im Jahr 1995 sorgte Chirac dafür, dass im Louvre-Museum eine Dauerausstellung über außereuropäische Kulturen gezeigt wurde. Ein Jahr später kündigte Chirac die Gründung eines Museums an, das sich speziell mit außereuropäischer Kunst befassen sollte.
Trotz zahlreicher Kritiken wurden zu diesem Zweck die ethnologischen Sammlungen des Musée de l'Homme und des ehemaligen, später in Kolonialmuseum (Musée national des arts d'Afrique et d'Océanie) umbenannten Museums zusammengeführt.
Der berühmte Architekt Jean Nouvel wurde mit dem Bau des Museums beauftragt. Am 20. Juni 2006 wurde das Musée du Quai Branly von Jacques Chirac eingeweiht.
Das Konzept des Museums "Wo sich Kulturen im Dialog begegnen" war damals eine Sensation und entwickelte sich zu einem Modell für Museen in aller Welt.
Rund hundert ausgewählte Exponate des Museums sind auch im "Pavillon des Sessions" des Louvre zu sehen.
Seit seiner Eröffnung hat das Musée du quai Branly 118 temporäre Sonderausstellungen gezeigt. Mit jährlich über 1,7 Millionen Besuchern ist es eines der meistbesuchten Museen in Paris.