Die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre thront majestätisch auf dem höchsten Punkt von Paris und bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Als Wahrzeichen spiritueller Erhebung und nationaler Einheit wurde sie Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Mit ihrer strahlend weißen Fassade, der Kuppel und dem beeindruckenden Mosaik im Innenraum zieht die Kirche jährlich Millionen von Besuchern an, die Ruhe, Schönheit und Inspiration suchen.
In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über das wunderschöne Kirchengebäude, das nach der Kathedrale Notre-Dame de Paris das zweitmeistbesuchte Gotteshaus der Seinemetropole ist. Außerdem stellen wir Ihnen das Künstlerviertel, in dem sich die Basilika befindet, in einer kurzen Zusammenfassung vor. Einen ausführlichen Bericht zu diesem Stadtteil lesen Sie in unserem Artikel Montmartre.
Was ist die Basilique Sacré-Cœur de Montmartre?
An der Stelle, an der die Basilika Sacré-Cœur errichtet wurde, befand sich einst eine sehr alte Kultstätte der Gallier, einem keltischen Volk, das hier vor der Ankunft der Römer lebte.
Von der Nationalen Reue zur Ehre der Gefallenen
Sacré-Cœur, zu Deutsch Heiliges Herz, wurde als Zeichen der nationalen Reue und spirituellen Erneuerung nach dem verheerenden Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71 konzipiert. Ihr Bau begann 1875 und wurde 1914 abgeschlossen. Der größte Teil der Baukosten wurde durch Spenden des französischen Volkes gedeckt. Die Kirche wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg, 1923, geweiht und ist heute den 58 000 Menschen gewidmet, die in diesem Krieg ihr Leben verloren haben.
Romanisch-byzantinischer Baustil
Die Kirche ist ein herausragendes Beispiel für den romanisch-byzantinischen Architekturstil, der sich durch runde Bögen, große Kuppeln und reichen Ornamentik auszeichnet. Ihre weiße Travertinfassade und die imposante Kuppel dominieren die Skyline von Montmartre und bieten einen Kontrast zur gotischen Architektur vieler anderer Pariser Kirchen.
Beliebte Tickets:
- Paris Montmartre: 2-stündiger Rundgang auf Deutsch
- Montmartre und Basilika Sacré Coeur: Selbstgeführte Tour
- Show in der Moulin Rouge inklusive halbe Flasche Champagner
Eine Kirche, die immer weißer wird
Sacré-Cœur zeichnet sich durch ihre atemberaubende weiße Fassade aus. Die strahlende Weißtönung verdankt sie dem speziellen Château-Landon-Stein, der durch die Einwirkung von Regen immer weißer wird. Diese markante Erscheinung ist ein unverwechselbares Element der Basilika.
Doch auch das Innere hat sehr viel zu bieten...
Was kann ich im Innern der sehen?
Wenn Sie die Basilika Sacré-Cœur betreten, werden Sie von der mystischen Atmosphäre verzaubert sein. Schauen wir uns das Interieur etwas genauer an.
Das Mosaik Christus in Majestät
Die Basilika erhielt ihren Namen, weil sie dem Heiligsten Herzen Jesu gewidmet ist. Diese Liebe wird im Chor durch ein riesiges Christus-Mosaik manifestiert. Das Werk bedeckt eine Fläche von rund 475 Quadratmetern. Damit ist es ist das größte Mosaik in Frankreich und eines der größten in der Welt.
Mit dem Titel Christus in Majestät zeigt es eine gewaltige Darstellung von Jesus, der seine Arme in einer einladenden Geste ausbreitet, umgeben von biblischen Figuren und Heiligen. Das Mosaik wurde zwischen 1900 und 1922 von Luc-Olivier Merson entworfen und umgesetzt.
Der Hauptfokus des Mosaiks ist die Darstellung von Jesus mit einem goldenen Herzen, das die göttliche Liebe symbolisiert. Er wird von der Jungfrau Maria und Jeanne d'Arc flankiert, die beide eine besondere Bedeutung in der französischen katholischen Tradition haben. Das Mosaik beeindruckt durch seine leuchtenden Goldtöne und die Detailgenauigkeit.
Grand Orgue Pierre-Béique
Die große Orgel der Sacré-Cœur ist ein bemerkenswertes Meisterwerk sowohl in Bezug auf ihre künstlerische als auch ihre musikalische Qualität. Sie wurde von dem renommierten französischen Orgelbauer Cavaillé-Coll im Jahr 1898 erbaut.
Die Orgel hat 78 Register und fast 5.000 Pfeifen, was sie zu einem der größten Instrumente in Paris macht. Um seinen ursprünglichen Klang und seine Pracht zu bewahren, wurde das Instrument im Laufe der Jahre mehrfach restauriert und modernisiert.
Die Krypta
Als eine der größten Kirchenkrypten der Welt trägt die Krypta der Sacré-Cœur zur Einzigartigkeit des Gebäudes bei. Sie beherbergt zahlreiche Kapellen. Die Wände der sind mit religiösen Fresken und Mosaiken geschmückt, die Szenen aus dem Leben Christi und anderer Heiliger darstellen.
Die Architektur und die Kunstwerke tragen zu einem Gefühl der Ruhe und Spiritualität bei. Viele Besucher kommen in die Krypta, um zu beten oder einfach, um einen Moment der Stille inmitten der geschäftigen Stadt Paris zu genießen. Im Gegensatz zu den Krypten in anderen großen Kirchen von Paris dient die der Sacré-Cœur nicht als Begräbnisstätte für berühmte Persönlichkeiten.
Die Glaskunstwerke
Die farbenfrohen und detaillierten Glaskunstwerke sind ein zentrales Element der Innenarchitektur und betonen den byzantinisch-romanischen Architekturstil. Sie stellen Geschichten aus der Bibel und der christlichen Tradition dar.
Leider wurden die originalen Glasfenster der Basilika während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Die neuen Fenster wurden 1946 eingebaut und sind weniger detailliert als die ursprünglichen, haben aber ihre eigene einzigartige Schönheit und halten die Erinnerung an die ursprüngliche Kunstfertigkeit lebendig.
Blick auf Paris von der Kuppel-Terrasse
Um die Aussichtsterrasse der 83 Meter hohen Kuppel zu erreichen, müssen Sie 270 Stufen erklimmen. Für Ihre Mühe werden Sie vom zweithöchsten Punkt in Paris nach dem Eiffelturm eine spektakuläre 360-Grad-Aussicht auf die Stadt und das Montmartre Viertel mehr als entschädigt. An klaren Tagen können Sie bis zu 30 Kilometer in die Ferne blicken.
Dafür müssen Sie die Sacré-Cœur verlassen und sich auf der linken Seite der Basilika höchstwahrscheinlich in eine Schlange einreihen, um sich eine Eintrittskarte zu besorgen.
Übrigens: Im Glockenturm der Sacré-Cœur, den Sie erst tatsächlich wahrnehmen, wenn Sie entweder die Aussichtsterrasse besuchen oder draußen um die Basilika herumgehen, hängt die "Savoyarde", mit über 18 Tonnen die größte Kirchenglocke Frankreichs und die achtgrößte der Welt.
Was kann ich im Montmarte-Viertel unternehmen?
Montmartre ist das Viertel von Paris, das dem Bohème-Leben, der Kunst, den Träumen und den Märchen gewidmet ist. Das höchstgelegene Stadtviertel ähnelt auch nach über 2 Jahrtausenden einem kleinen Dorf, das durch verwinkelte Gassen aus Kopfsteinpflaster und rustikale Häuser geprägt ist.
Viele Paris-Touristen kommen hierher, weil das einstige Dorf nichts von seinem alten Charme eingebüßt hat und viele Attraktionen zu bieten hat, die auch Sie mögen werden. Außer der Sacré-Cœur erwarten Sie im Viertel unter anderem folgende Sehenswürdigkeiten:
1. Place du Tertre
Der Place du Tertre, was in etwa "Platz am Hügel" bedeutet, gilt als das Herz des Künstlerviertels Montmartre. Nur wenige Meter von der Sacré-Cœur entfernt, lebten hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Maler, unter ihnen Pablo Picasso oder Maurice Utrillo. Der Platz und seine Umgebung galten als das Zentrum der modernen Kunst.
Heute ist die Mitte des schönen Platzes voll von lokalen Karikaturisten und Malern, die an zahlreichen Ständen mit unglaublicher Geschwindigkeit und Geschick Porträts malen. Ist es nicht eine originelle Idee, ein Porträt von sich malen zu lassen und es als Andenken an Paris mit nach Hause zu nehmen?...
Übrigens: Der Platz ist von unzähligen Bistros und Cafés umsäumt. Eine wunderbare Gelegenheit zu pausieren und sich das rege Treiben auf dem Platz anzuschauen.
2. Saint-Pierre de Montmartre
Die Kirche Saint-Pierre de Montmartre war im Mittelalter Teil der königlichen Abtei, eines Klosterkomplexes seit der frühen Geschichte von Paris. Die Überlieferung besagt, dass Saint-Denis, der erste Bischof von Paris, hier den Glauben verkündete und die christliche Gemeinschaft wachsen ließ.
Das Innere des Klosters birgt viele Schichten der Geschichte, die sich in architektonischen, dekorativen und theologischen Elementen widerspiegeln. Die Türen sind normalerweise bis 18 Uhr geöffnet.
3. Vigne du Clos
Das letzte Stück Weinberg des ehemaligen Dorfes Montmartre ist ein verstecktes Juwel von Paris. Seit 1934 zieht das hiesige Fest jedes Jahr im Oktober 5 Tage lang Tausende von Parisern und natürlich Touristen aus aller Welt an. Auch wenn Sie nicht zur Erntezeit kommen, zaubert dieses kleine Stückchen Grün doch ein Lächeln auf Ihr Gesicht.
4. Musée de Montmartre
Das Musée de Montmartre ist ein charmantes Museum, das in einem alten Gebäude untergebracht ist, das einst die Heimat von vielen berühmten Künstlern der "La Belle Epoque" war, darunter Auguste Renoir. Es ist den Künstlern und der Geschichte von Montmartre gewidmet.
Beliebte Tickets:
5. Dalí Paris
In dem Museum, das dem weltberühmten surrealistischen Künstler Salvador Dali gewidmet ist, können Sie über 300 Skulpturen und Stiche des Spaniers besichtigen.
6. Die Windmühlen von Montmartre
Während des 17. und 18. Jahrhunderts gab es auf den Hängen von Montmartre zahlreiche aktive Windmühlen, die Getreide mahlten und den Pariser Bäckereien Mehl lieferten. Von den vielen Mühlen sind heute nur noch zwei original erhalten geblieben: Die Moulin de la Galette in der Rue Lepic 83, heute ein Restaurant, und die Moulin Radet, die der anderen Windmühle gegenüber liegt.
7. Moulin Rouge
Wenn es Kabarett in Paris heißt, ist das erste, was einem in den Sinn kommt, die weltberühmte Moulin Rouge, die mit ihrem markanten roten Windmühlen-Symbol, ein legendärer Ort des Pariser Nachtlebens und ein unverzichtbares Stück der reichen Kabarettgeschichte der Stadt ist. Sie gilt als Geburtsstätte des legendären Cancan und befindet sich am Pigalle, dem südlichen Ende des Viertels.
Beliebte Tickets:
- Show in der Moulin Rouge inklusive halbe Flasche Champagner (Bestseller)
- Tickets für eine Show in der Moulin Rouge inkl. 3-Gänge-Menü
- Abendessen im Eiffelturm mit Seine-Flussfahrt und Moulin Rouge Show
- Seine-Flusskreuzfahrt & Moulin Rouge Show mit optionalem Glas oder halber Flasche Champagner (Empfohlen)
Wie erreiche ich die Sacré-Cœur mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
Mit der Metro
Linie M7: Station Anvers und 7 Gehminuten
Linie M12: Stationen Abbesses oder Lamarck-Caulaincourt und 8 Gehminuten
Linie M4: Stationen Barbès-Rochechouart oder Château Rouge und 10 Gehminuten
Falls Sie die Sacré-Cœur von den Stationen Anvers, Abbesses oder Barbès-Rochechouart. also vom Süden her ansteuern, was dem klassischen Weg entspricht, erreichen Sie nach einem kurzen Spaziergang den großen Park mit den Treppen, die zur Kirche hinaufführen.
Hier können Sie entscheiden, ob Sie zu Fuß weitergehen oder die Seilbahn nehmen, die zu den Treppen fährt und deren Talstation sich auf der linken Seite des Parks befindet.
Die Standseilbahn von Montmartre befördert 2 Millionen Menschen pro Jahr. Die Fahrkarten für die Standseilbahn sind die gleichen wie für die Metro, den Bus oder die RER. Die Fahrt dauert weniger als 2 Minuten, aber an stark frequentierten Tagen dauert das Warten an der Standseilbahn länger als das Benutzen der Treppe.
FAQ
Die Besichtigung der Basilika dauert etwa 30 Minuten.
Es bedeutet "Heiliges Herz" und bezieht sich auf das Herz Jesu als Darstellung seiner Zuneigung zu den Menschen.
Adresse und Standort auf dem Stadtplan
Basilique du Sacré-Cœur de Montmartre
35 Rue du Chevalier de la Barre, 75018 Paris