Wussten Sie, dass man Paris durch ein Labyrinth von Gängen unterirdisch besichtigen und ein Gebeinhaus mit den Überresten von mehr als sechs Millionen Leichen besichtigen kann? Ein ziemlich origineller Besuch, oder?
In der Tat sind die Katakomben von Paris eine der größten Grabstätten der Welt und eine sehr beliebte Sehenswürdigkeit in Paris, die jedes Jahr mehr und mehr neugierige Touristen, aber auch Einheimische in ihren Bann zieht.
Ticketoptionen für die Katakomben
Es gibt viele Internetportale, die Tickets für die unterirdischen Grabkammern von Paris anbieten. Da fällt es bisweilen schwer, sich für die richtigen zu entscheiden. Deshalb haben wir Ihnen die Arbeit abgenommen und alle Tickets, die angeboten werden, für Sie verglichen.
Nachfolgend haben wir die besten Tickets für die Katakomben zusammengestellt. Klicken Sie einfach auf die Option Ihrer Wahl und kaufen Sie Ihre bevorzugten Tickets.
Doch zuvor zwei wichtige Hinweise
1. Da in die Katakomben aus Sicherheitsgründen nur 200 Besucher gleichzeitig Einlass erhalten, sind die geführten als auch selbst geführten Rundgänge auf Tage und in den Sommermonaten mitunter auf Monate ausgebucht. Besorgen Sie sich Ihre Tickets deshalb so früh wie nur möglich.
2. Auch wenn Sie Tickets ohne Anstehen kaufen, müssen Sie aufgrund der limitierten Besucherzahl und den Sicherheitskontrollen von einer gewissen Wartezeit ausgehen.
Die Katakomben auf eigene Faust entdecken
- Schauen Sie sich Ihre Ticketoptionen für die Pariser Katakomben online an und buchen Sie im Voraus.
Die Katakomben mit englischsprachiger Führung
Kombiticket Katakomben + Tour Montparnasse
Ganz in der Nähe der Katakomben befindet sich der Tour Montparnasse, von dessen 56. Etage Sie einen grandiosen Blick auf Paris genießen können. Möchten Sie nicht zunächst tief unter die Erde und danach ganz hoch hinaus?...
- Kombiticket: Panthéon + Katakomben von Paris (Bestseller)
Falls Sie ein ausgemachter Museumsgänger sind, sollten Sie, um Zeit und Geld zu sparen, den Museumspass für 2, 4 oder 6 Tage kaufen. Er ermöglicht Ihnen den Zugang zu mehr als 50 Museen in Paris. In diesem Zusammenhang empfehlen wir, unseren Artikel Die 30 besten Museen in Paris zu lesen.
Was kann ich in den Pariser Katakomben unternehmen?
Die Katakomben von Paris sind ein äußerst umfangreiches Netzwerk von Tunneln und Gängen, das sich unter einem großen Teil der Stadt erstreckt und schätzungsweise über 300 Kilometer umfasst.
Der für die Öffentlichkeit zugängliche Bereich der Katakomben, in dem die Knochen und Schädel ausgestellt sind, ist jedoch viel kleiner und führt Sie durch etwa zwei Kilometer des Tunnelgeflechts. Hier erhalten Sie einen einzigartigen und vielleicht etwas makabren Einblick in die Geschichte von Paris.
Selbst geführter Rundgang
Sie können die Katakomben von Paris auf eigene Faust erkunden. Die Standardtour, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist, folgt einem festgelegten Pfad durch einen kleinen Teil des Tunnel-Netzwerks und ist selbst geführt. Dazu gibt es einen Audio-Guide, mit dem Sie Informationen über die Geschichte und Bedeutung der Katakomben erhalten.
Geführte Touren
Geführte Touren bieten in der Regel detailliertere Informationen und bisweilen Zugang zu Bereichen, die Sie auf dem eigentlichen Weg nicht entdecken können. Falls Sie ein tieferes Verständnis der Geschichte der Katakomben und der Beziehung der Stadt Paris zum Tod suchen, dürfte eine solche Tour besonders interessant für Sie sein.
Fotografieren und Videoaufnahmen
Sie dürfen fotografieren und Videos aufnahmen. Dabei dürfen Sie aber kein Blitzlicht und Stativ benutzen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um beeindruckende Fotos der kunstvoll angeordneten Knochen und Schädel zu machen.
Kunst und Skulpturen bewundern
Einige Abschnitte der Katakomben enthalten historische Skulpturen und Kunstwerke, die von ehemaligen Steinmetzen angefertigt wurden.
Sonderausstellungen und Veranstaltungen
Gelegentlich gibt es Veranstaltungen wie Konzerte und Filmvorführungen. Es ist empfehlenswert, vor dem Besuch zu prüfen, ob während Ihres Aufenthalts in Paris solche Veranstaltungen stattfinden.
Nachdenken und Respekt erweisen
Die Katakomben sind in aller ersten Linie eine Grabstätte. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um über die Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken und den Toten Respekt zu erweisen.
Museumsshop und Souvenirs
Am Ausgang der Katakomben gibt es einen kleinen Shop, in dem Sie Souvenirs und Bücher kaufen können.
Wichtige Hinweise
1. Die Katakomben sind nicht geeignet für
- Personen mit Mobilitätseinschränkungen
- Personen im Rollstuhl
- Personen mit Herzproblemen
- Personen mit Atemwegsproblemen
- Personen, die sich in geschlossenen und engen Räumen unwohl fühlen sprich an Klaustrophobie leiden
- Schwangere Frauen
2. Es könnte sein, dass Ihnen während des Rundgangs durch die Katakomben ein Schauer über den Rücken läuft. Das muss dann nicht unbedingt am Angstzustand liegen. Die Lufttemperatur in den unterirdischen Räumlichkeiten beträgt nur etwa 14 Grad Celsius. Nehmen Sie sich eine Jacke mit.
3. Es ist illegal und äußerst gefährlich, abseits der gekennzeichneten Pfade und ohne Genehmigung in die verbotenen Bereiche der Katakomben einzudringen. Mehr zu diesem Thema lesen Sie im nächsten Abschnitt.
4. Leider wurden aus den Katakomben einige Knochen entwendet oder beschädigt. Seitdem sind in den Katakomben Schilder mit der Aufschrift "Schädel nicht berühren" aufgestellt, um die Besucher daran zu erinnern, dass das Anfassen der Knochen verboten ist.
5. Das Tragen von bequemen Schuhen und Kleidung wird dringend empfohlen.
6. In den Katakomben gibt es keine Toiletten.
Kataphile
Kataphile sind Menschen, die die Grenzen des Abenteuers ausreizen, indem sie begrenzte städtische Gebiete erkunden. Sie haben wahrscheinlich schon vor der Pandemie gelernt, Gesichtsmasken zu benutzen, um sich vor Staub und Schadstoffen in der Luft zu schützen.
Sie werden auch für Pariser verwendet, die einen Weg finden, illegal in die Katakomben zu gelangen. In Paris gibt es
eine spezielle Polizeieinheit, die das illegale Eindringen in die Tunnel verhindern soll und unter den Stammgästen als Cata-Cops bekannt ist.
Man kann sich keinen besseren (oder schlechteren) Ort vorstellen, um vor der Außenwelt zu fliehen. Für viele junge Menschen sind die Katakomben lediglich ein Ort, den sie aus Neugierde aufsuchen. Der illegale Zugang zu den Katakomben ist für niemanden so einfach, da alle Informationen über den Zugang unter den Gemeinschaften streng geheim gehalten werden müssen.
Für einige Stammgäste sind diese dunklen Labyrinthe jedoch eine unverzichtbare Leidenschaft. In seinen düsteren Kammern finden von Zeit zu Zeit viele heimliche Partys und Versammlungen statt. Das erste, was einem in den Sinn kommt, sind zweifelsohne Halloween-Partys.
Hier ist eine beispielhafte Geschichte, um die Gefahren zu verdeutlichen. Im Jahr 2017 verirrten sich zwei Teenager im Alter von 16 und 17 Jahren in den dunklen, kalten Tunneln der Katakomben und wurden gerettet, nachdem sie drei schreckliche Tage in diesem Labyrinth verbracht hatten.
Wie komme ich zu den Pariser Katakomben mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
Mit der Metro
Linien M4, M6: Station Denfert Rochereau und 2 Gehminuten
Mit dem Zug
Linie B: Bahnhof Denfert Rochereau und 2 Gehminuten
Mit dem Bus
Linien 38, 59, 68, 88: Haltestelle Denfert Rochereau und 1 Gehminute
Linie 38: Haltestelle Denfert-Rochereau/Arago und 2 Gehminuten
Linie 64: Haltestelle Denfert-Rochereau/Saint-Jacques und 2 Gehminuten
Netzplan
Die Geschichte der Katakomben
Die Katakomben von Paris haben eine faszinierende und vielschichtige Geschichte. Sie beginnt lange vor ihrer Nutzung als Aufbewahrungsort für menschliche Gebeine.
Schon zu Zeiten des Römischen Reiches diente der Untergrund von Paris zum Abbau von Kalkstein, der für den Ausbau der Stadt erforderlich war. Viele berühmte Sehenswürdigkeiten wie die Notre-Dame de Paris oder der Louvre wurden von diesem Kalkstein erbaut. Die Steinbrüche wurden über die Jahrhunderte hinweg erweitert. Dadurch entstand ein weitläufiges Netzwerk von Tunneln und Gängen unter der Stadt.
Im 18. Jahrhundert hatte Paris aufgrund der Überfüllung von Friedhöfen ernsthafte Probleme zu bekämpfen. Der bekannteste Fall war der Friedhof der Unschuldigen (Cimetière des Innocents), der so überfüllt war, dass es zu einem Einsturz einer Wand kam, bei dem angrenzende Keller mit Leichen gefüllt wurden. Die Situation führte zu erheblichen hygienischen Problemen und Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit.
Um das Problem zu lösen, erließ König Louis XVI. ein Edikt, das die Schließung und Umsiedlung von Friedhöfen innerhalb der Stadtgrenzen verlangte. Im Jahr 1786 begannen die Behörden damit, die menschlichen Überreste in die unterirdischen Steinbrüche zu verlegen, nachdem diese verstärkt wurden. Es wurden Nachtprozessionen mit geweihten Wagen organisiert, um die Gebeine zu transportieren. Die Verlegung dauerte viele Jahre an.
Schon 1810 wurden die Katakomben zu einer Attraktion für neugierige Besucher, nachdem die Gebeine zunächst wahllos, dann aber von Bergleuten in geordneter Weise aufgeschichtet wurden. Berühmte Persönlichkeiten, wie Napoleon Bonaparte oder der Schriftsteller Victor Hugo kamen zu Besichtigungen.
Zwischen 1833 und 1850 wurden die Katakomben geschlossen, da die Kirche argumentierte, es sei falsch, "heilige menschliche Knochen" der Öffentlichkeit auszusetzen.
Während des Zweiten Weltkriegs nutzten sowohl die französische Résistance als auch die deutschen Besatzungstruppen Teile der Katakomben für verschiedene Zwecke, die einen als Unterschlupf und Planstelle für Anschläge auf deutsche Einrichtungen, die anderen als Bunker und Kommandozentrale.
Weitere interessante Fakten über die Katakomben
- Das französische Wort "charnier" bedeutet heute Massengrab. Die Katakomben waren nicht der erste Ort, an dem Leichen in Massengräbern bestattet wurden. Im Mittelalter war es für viele Menschen nicht möglich, sich ein Einzelgrab zu leisten. Die meisten Leichen landeten in den Massengräbern, in denen etwa 1.500 Menschen bestattet wurden.
- Der Prozess der Exhumierung und Überführung der Leichen in die unterirdischen Tunnel scheint auf den ersten Blick eine sehr gruselige Angelegenheit zu sein. Man mag es nicht als so außergewöhnlich empfinden, denn die Vorstellung vom Tod war damals eine andere als heute. Es gab eine engere Verbindung zwischen Leben und Tod, als die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen viel kürzer war als heute.
- Philibert Aspairt, war während der Französischen Revolution Pförtner des Krankenhauses Val-de-Grâce. Er verschwand 1793 auf mysteriöse Weise. 11 Jahre später wurde seine Leiche in der Nähe eines der Ausgänge der Katakomben gefunden. Man nimmt an, dass seine Identität aus dem Schlüsselanhänger des Krankenhauses an seinem Gürtel hervorging. Philiberts Charakter begegnen Sie in dem Videospiel "Assasin's Creed Unity".
- Unter anderem befinden sich hier die Gebeine von Charles Perrault, dem Autor von "Mutter Gans", und des Architekten Solomon de Brosse, der das Pariser Palais du Luxembourg entworfen hat.
FAQ
Der Horrorfilm "Wie oben, so unten" wurde fast vollständig in den Katakomben von Paris gedreht.
Die Katakomben von Paris liegen in unterschiedlichen Tiefen, da das Netzwerk von Tunneln und Gängen über ein großes Gebiet verläuft und in verschiedenen Zeiträumen gegraben wurde. Im Durchschnitt liegen die für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereiche der Katakomben etwa 20 Meter unter der Erdoberfläche.
Man schätzt, dass es in Pariser Katakomben weit über 6 Millionen Gebeine gibt.
Adresse und Standort auf dem Stadtplan
Les Catacombes de Paris, Avenue du Colonel Henri Rol-Tanguy (Place Denfert-Rochereau), 75014 Paris